Steckrübe

Steckrübe
stecken:
In der nhd. Form »stecken« sind zwei im Ahd. noch getrennte Verben zusammengefallen: ein duratives ahd. stecchēn »fest haften, stecken bleiben« (ähnlich wohl in ersticken) und ein Veranlassungswort ahd. stecchen »stechend befestigen«. Beide gehören zu dem unter stechen behandelten starken Verb. Erst seit dem 16. Jh. hat »stecken« in der Bedeutung »fest haften« auch starke Formen angenommen (»ich stak« neben »ich steckte«). – Abl.: Stecker (17. Jh.; seit der 1. Hälfte des 20. Jh.s in der Bedeutung »Steckvorrichtung zum Herstellen elektrischer Kontakte«); Steckling »zur Bewurzelung in die Erde gesteckter Pflanzenteil« (18. Jh.). Zus.: Steckbrief »öffentliche Aufforderung zur Festnahme eines gesuchten Verbrechers« (16. Jh., ursprünglich für »Haftbefehl«; beachte die Wendung »ins Gefängnis stecken« »verhaften«); Steckdose (20. Jh.); Stecknadel (15. Jh.); Steckrübe (16. Jh.; die jungen Pflanzen werden umgesetzt, »gesteckt«). Verbale Zusammensetzungen und Präfixbildungen: abstecken »(eine Entfernung) durch gesteckte Pflöcke u. Ä. bezeichnen« (16. Jh.; mniederd. im 14. Jh.); anstecken »an etwas befestigen; anzünden, in Brand stecken; eine Krankheit übertragen« (mhd. anestecken »anzünden«, eigentlich wohl »Feuer daran stecken«; seit dem 16. Jh. in der Bedeutung »eine Krankheit übertragen«, beachte das adjektivische 1. Part. ansteckend); aufstecken »auf etwas befestigen« (mhd. ūfstecken; beachte die Wendung »jemandem ein Licht aufstecken« »jemanden aufklären« ‹nordd. Licht »Kerze«›; die ugs. Bedeutung »aufhören, verzichten«, seit dem 19. Jh. bezeugt, meint eigentlich wohl »eine unfertige Handwerksarbeit am Feierabend hochstecken«); bestecken »darauf stecken, hineinstecken« (mhd. bestecken), dazu Besteck »Essgerät« und »Satz Werkzeuge oder Instrumente« (17. Jh.; eigentlich Bezeichnung eines Werkzeugfutterals und seines Inhalts); verstecken »wegstecken, verbergen« (so seit dem 16. Jh. bezeugt, beachte gleichBedeutung mnd. vorstēken), dazu Versteck (im 18. Jh. aus dem Niederd. aufgenommen, ursprünglich besonders »Hinterhalt«; mnd. vorstecke »Heimlichkeit, Hintergedanke«).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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Synonyme:

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